Wärmepumpen sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, da sie Umweltenergie nutzen, um Wärme zu erzeugen. Dennoch benötigen sie Strom für ihren Betrieb.
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, die vor dem Kauf berücksichtigt werden sollten, um spätere Überraschungen bei den Stromkosten zu vermeiden.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt und welche Faktoren den Verbrauch beeinflussen.
Wichtige Erkenntnisse
- Wärmepumpen benötigen durchschnittlich 27 bis 42 kWh Strom pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr.
- Der Stromverbrauch hängt von der Art der Wärmepumpe und den Gegebenheiten vor Ort ab.
- Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt Aufschluss über die Effizienz der Wärmepumpe.
- Spezielle Stromtarife können die Betriebskosten einer Wärmepumpe senken.
- Die Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen kann den Stromverbrauch weiter reduzieren.
Wofür Wärmepumpen Strom verbrauchen
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erde. Diese Energiequelle ist kostenlos und umweltfreundlich. Bis zu 75 Prozent der benötigten Wärmeenergie stammt aus der Umwelt. Der Rest wird durch Strom gedeckt. Wärmepumpen sind daher effizient und nachhaltig.
Der Kompressor ist das Herzstück der Wärmepumpe. Er komprimiert das Kältemittel, wodurch Wärme entsteht. Dieser Prozess benötigt Strom. Je größer der Temperaturunterschied zwischen Umweltwärme und gewünschter Heiztemperatur, desto mehr Strom wird verbraucht. Der Kompressor ist der größte Stromverbraucher in der Wärmepumpe.
Wärmepumpen können auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Dies erhöht den Stromverbrauch, da zusätzliches Wasser erhitzt werden muss. Der Anteil der Warmwasserbereitung am Gesamtstromverbrauch kann bis zu 40 Prozent betragen. Effiziente Nutzung und Optimierung können den Verbrauch senken.
Wärmepumpen sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, da sie hauptsächlich Umweltenergie nutzen und nur einen geringen Anteil Strom verbrauchen.
Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen
Die Art der Wärmepumpe spielt eine große Rolle beim Stromverbrauch. Luftwärmepumpen verbrauchen tendenziell mehr Strom als Erd- oder Wasserwärmepumpen. Experten sind nicht selten der Meinung, dass Wasser-Wasser-Wärmepumpen am effizientesten sind.
Der Zustand des Gebäudes beeinflusst den Stromverbrauch erheblich. Ein gut isoliertes Gebäude benötigt weniger Energie. Altbauten mit schlechter Dämmung führen zu einem höheren Stromverbrauch. Auch die Größe des Gebäudes spielt eine Rolle.
Ein gut isoliertes Gebäude spart nicht nur Energie, sondern auch Kosten.
Dein Heiz- und Lüftverhalten hat ebenfalls einen großen Einfluss. Wenn du oft lüftest, ohne die Heizung herunterzudrehen, steigt der Stromverbrauch. Auch hohe Raumtemperaturen erhöhen den Energiebedarf. Achte darauf, effizient zu heizen und zu lüften.
Stromverbrauch berechnen und reduzieren
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt das Verhältnis zwischen zugeführtem Strom und gelieferter Wärme an. Je höher die JAZ, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Die Formel lautet:
JAZ = Heizenergie : elektrische Energie
Angenommen, du hast ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche und einem Heizbedarf von 14.000 kWh im Jahr. Bei einer JAZ von 3 ergibt sich folgender Stromverbrauch:
14.000 kWh : 3 = 4.667 kWh/Jahr
Multipliziere diesen Wert mit dem aktuellen Strompreis, z.B. 32,10 Cent pro kWh:
4.667 kWh x 0,321 €/kWh = 1.498,10 €
- Temperaturen im Heizsystem senken und gleichzeitig Strom sparen.
- Regelmäßige Wartung der Wärmepumpe durchführen.
- Heiz- und Lüftverhalten optimieren.
- Nutzung von Photovoltaik zur Eigenstromproduktion.
Den Stromverbrauch von Wärmepumpen reduzieren: Wie bei allen Heizsystemen ist es auch im Hinblick auf Wärmepumpen sinnvoll, den Verbrauch nach Möglichkeit zu reduzieren. Die folgenden Aspekte bieten Optimierungspotenzial: Temperaturen im Heizsystem senken und gleichzeitig Strom sparen.
Spezielle Stromtarife für Wärmepumpen
Wärmepumpenstrom ist ein spezieller Tarif, der für den Betrieb von Wärmepumpen angeboten wird. Diese Tarife sind oft bis zu 20 % günstiger als herkömmlicher Haushaltsstrom. Um diesen Tarif nutzen zu können, benötigen Sie einen separaten Stromzähler, der den Verbrauch der Wärmepumpe vom restlichen Haushaltsstrom trennt. Wirklich guten Verkäufern sagt man oft nach, dass sie die besten Tarife finden können.
Um Wärmepumpenstrom zu beziehen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein separater Stromzähler muss installiert sein.
- Der Netzbetreiber muss Zugriff auf eine Steuereinheit haben, um den Strombezug in Spitzenlastzeiten zu regulieren.
- Es kann eine Grundgebühr anfallen, die je nach Anbieter variiert.
Diese Maßnahmen ermöglichen es den Versorgern, das Netz besser zu managen und bieten im Gegenzug günstigere Tarife an.
Ein Tarifvergleich lohnt sich immer. Wärmepumpentarife können je nach Anbieter und Region variieren. Hier ein Beispiel für mögliche Ersparnisse:
Tarifart | Preis pro kWh | Ersparnis im Vergleich zu Haushaltsstrom |
---|---|---|
Haushaltsstrom | 0,36 € | – |
Wärmepumpenstrom | 0,29 € | 20 % |
Ein separater Zähler und die Erfüllung der Voraussetzungen können zusätzliche Kosten verursachen, die jedoch durch die langfristigen Ersparnisse oft ausgeglichen werden.
Photovoltaik und Wärmepumpen
Mit einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kannst du den Strom für deine Wärmepumpe selbst erzeugen. Das spart nicht nur Kosten, sondern macht dich auch unabhängiger von Energieversorgern. Eine gut dimensionierte PV-Anlage kann bis zu 70 % des Strombedarfs deiner Wärmepumpe decken. Wichtig ist, dass die Anlage richtig ausgelegt ist, um den maximalen Nutzen zu erzielen.
Wenn deine PV-Anlage mehr Strom produziert, als du verbrauchst, kannst du den Überschuss ins Netz einspeisen und dafür eine Einspeisevergütung erhalten. Diese Vergütung macht die Investition in eine PV-Anlage noch attraktiver. Je nach Region und Anbieter können die Vergütungssätze variieren, daher lohnt sich ein Vergleich.
Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik ist ein echtes Dream-Team. Die PV-Anlage liefert den benötigten Strom, und die Wärmepumpe sorgt für wohlige Wärme im Haus. Mit einem Energiespeicher kannst du den selbst erzeugten Strom auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. So maximierst du deine Unabhängigkeit und sparst langfristig Geld.
Tipp: Eine individuelle Planung und Auslegung sind das A und O für den wirtschaftlichen Erfolg deiner Wärmepumpe mit Photovoltaik. Lass dich von einem Fachbetrieb beraten, um die beste Lösung für dein Zuhause zu finden.
Wärmepumpenarten und ihr Stromverbrauch
Luftwärmepumpen
Luftwärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Wärmequelle. Sie sind einfach zu installieren und benötigen keine Genehmigungen. Allerdings haben sie einen höheren Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten. Im Durchschnitt liegt die Jahresarbeitszahl (JAZ) bei 2,5 bis 3,0.
Erdwärmepumpen
Erdwärmepumpen beziehen ihre Wärme aus dem Erdreich. Sie sind effizienter als Luftwärmepumpen und haben eine JAZ von 3,5 bis 4,5. Für die Installation sind jedoch Bohrungen notwendig, die genehmigungspflichtig sind.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen Grundwasser oder Oberflächenwasser als Wärmequelle. Sie sind die effizientesten Wärmepumpen mit einer JAZ von 4,5 bis 5,0. Die Installation ist aufwendig und erfordert spezielle Genehmigungen.
Tipp: Überprüfe vor der Anschaffung einer Wärmepumpe die Gegebenheiten vor Ort und lass dich von einem Fachmann beraten. So vermeidest du unnötige Kosten und stellst sicher, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet.
Einfluss des Warmwasserbedarfs
Personenzahl und Verbrauch
Die Anzahl der Personen im Haushalt beeinflusst den Warmwasserverbrauch erheblich. Pro Person werden täglich durchschnittlich 30–45 Liter Warmwasser benötigt, was etwa 1,65–2,2 kWh Energie entspricht. Je mehr Personen im Haushalt leben, desto höher ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe.
Warmwasserbereitung optimieren
Um den Stromverbrauch zu senken, kannst du die Warmwasserbereitung optimieren. Stelle die Warmwassertemperatur nicht zu hoch ein und nutze wassersparende Duschköpfe und Armaturen. Eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe sorgt ebenfalls für einen effizienten Betrieb.
Anteil am Gesamtstromverbrauch
Der Anteil der Warmwasserbereitung am Gesamtstromverbrauch der Wärmepumpe liegt bei etwa 30–40 %. In einem 4-Personen-Haushalt kann der tägliche Stromverbrauch für Warmwasser bis zu 6 kWh betragen. Das macht im Jahr etwa 2.190 kWh aus.
Tipp: Nutze Solarstrom aus einer Photovoltaikanlage, um die Kosten für die Warmwasserbereitung zu senken. So kannst du den Eigenverbrauch erhöhen und gleichzeitig den Netzstrombezug reduzieren.